Else-Marie Ambrosius
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BBK NiedersachsenHeinrichstraße 31
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Wenn man die Bilder von Else-Marie Ambrosius betrachtet, mag man auf den ersten Blick über die Vielfältigkeit erstaunt sein. Selber schreibt sie darüber: „Ca. alle sieben Jahre andere Themen, dadurch bedingt andere Inhalte, Techniken, und Bildformate.”
Es ist nicht einfach, einer Frau wie Else-Marie Ambrosius in einem Nachruf gerecht zu werden, der sich nur auf ihre Bilder beziehen soll. Neben der Malerei, ihrer lebenslangen Leidenschaft, schuf sie Plastiken und Masken, es müsste eigentlich aber auch auf ihre literarischen Fähigkeiten eingegangen werden, die sie in zahlreichen Gedichten und einigen Kurzgeschichten, bewiesen hat.
„Ein einmal erreichtes Ziel ist immer nur als neuer Ausgangspunkt wertvoll“. Dieser Satz von Else-Marie Ambrosius erklärt vielleicht die großen Umbrüche in ihrem künstlerischen Schaffen. Sie verfolgte ein Ziel, eine Vision von einem Bild, bis sie das bestmögliche Ergebnis für sich erreicht hatte, erst dann konnte sie sich einem neuen Thema wieder mit ganzer Kraft widmen. Dazu kam, jedes Thema brauchte für sie eine andere Technik.
Viele ihre Bilder erzählen „Geschichten“, oder regen dazu an, wie zum Beispiel in den Jahren nach 1945, in den Zyklen „Media in Vita“, Der Mensch und die Abgründe“ und „Dämonisches Tagebuch“. Später die Themen aus der Mythologie, wo eigentlich eine einzige Szene reicht, um die Symbolik zu erfassen. Selbst hinter dem Materialbild „Michael“ verbirgt sich ein tiefer Sinn.
„Viele Stadien in meinem Leben, bin immer unmittelbaren Impulsen gefolgt, sonst nichts und außer mir niemanden.“
Gabriele Stockhofe, geb. Ambrosius
1907 Else-Marie Böttcher wird in Hildesheim geboren
1924–1927 Kunstgewerbeschule Hildesheim
1927–1931 Reklamezeichnerin bei der Fa. König & Ebhardt in Hannover
1938 heiratet sie den Kapitänleutnant Dr. Hans-Heinrich Ambrosius,
seit dieser Zeit freischaffende Malerin und Graphikerin in Berlin
1945 Durch den Krieg Rückkehr nach Hildesheim
1946 Eintritt in den BBK Hannover
1947 wechselt sie zum BBK Hildesheim
1950 Umzug nach Isernhagen bei Hannover
Mitglied des BBK und der GEDOK Hannover
Ausstellungen in Hannover, Braunschweig, Bremen und anderen deutschen Städten und Wien
Wandaufträge im Innenministerium und der Stadtbücherei in Hannover
Diverse Ankäufe von Bildern durch die Stadt Hannover
Entwurf für einen Spiegel, den Goldschmied Theodor Blume arbeitet. Der Spiegel wurde auf einer Ausstellung in Venedig von König Faruk von Ägypten gekauft.
1958 Umzug nach Elze-Bennemühlen bei Hannover
1962 Zurück nach Hildesheim, um die Mutter zu pflegen
1978 stirbt der Ehemann
In den Jahren 1970–92 lebt sie bedingt durch Krankheit sehr zurückgezogen. Es entstehen aber trotzdem noch mehrere größere Materialbilder.
1992 stirbt Else-Marie Ambrosius in ihrem Haus in Hildesheim
1995 Ausstellung im Schirmerhaus
1946 BBK Kunstausstellung – Hannover Herrenhausen - Orangerie
1948 Gedok Kestner Museum Hannover
1951 BBK Hildesheimer Künstler - in den Wandelgängen – Niedersächsischer Landtag – Hannover
1952 BBK Hildesheimer Künstler - in den Wandelgängen – Niedersächsischer Landtag – Hannover
1953 BBK Hildesheimer Künstler - in den Wandelgängen – Niedersächsischer Landtag – Hannover
1956 BBK Künstler des Landkreises stellen aus – Künstlerhaus BBK Hannover
1958 Gedok – Eine frauliche Schau der Welt – Hannover Herrenhausen – Orangerie
1960 BBK – Niedersächsische Kunstausstellung – Gruppe Hannover – Oldenburg
1986 BBK-Biennale – Hannoversche Künstler – Künstlerhaus BBK Hannover
1995 posthum – Ausstellung Galerie Schirmer – Hildesheim
Aufgeführt sind nur Ausstellungen, über die noch Unterlagen vorhanden sind
Wenn man die Bilder von Else-Marie Ambrosius betrachtet, mag man auf den ersten Blick über die Vielfältigkeit erstaunt sein. Selber schreibt sie darüber: „Ca. alle sieben Jahre andere Themen, dadurch bedingt andere Inhalte, Techniken, und Bildformate.”
Sie arbeitete immer sehr hart und versuchte stets das Möglichste aus allem herauszuholen, bis es für sie keine Steigerung mehr gab und sie sich einem neuen Thema, mit einer neuen Technik, zuwandte. Nach der Ausbildung auf der Kunstgewerbeschule in Hildesheim arbeitete sie als Werbegrafikerin. Erst nach ihrer Heirat war es ihr möglich, frei künstlerisch zu arbeiten. Als junge Frau studiert und malt sie intensiv Blumen, Bäume und Landschaften. „Sämtliche künstlerischen Impulse durch die Außenwelt.” 1943 geht sie in den Balkan als Kriegsbilderstatterin, um nicht in einer Munitionsfabrik arbeiten zu müssen. 1945 Flucht von Berlin nach Hildesheim. „Hervorgerufen durch äußere und innere Leiden teils persönlicher Art und durch das allgemeine Schicksal gewaltsamer Durchbruch der inneren Bilder, zunächst ausschließlich dämonischen Innhalts. Grundthema: Der Mensch und die Abgründe. Sämtliche Impulse nur noch von innen. Umgekehrte Blickrichtung [...]”
„Allmähliche Erkenntnis einer Anpassung in der Formensprache an die neuen seelisch-geistigen Inhalte. Zunehmende Intensivierung der Linie, gleichzeitig notwendige Abstraktion des Dargestellten. Übergang zu neuen Techniken: Gipsreliefs, Linie als Realität. – Neue Inhalte.”
Reisen nach Italien und Jugoslawien Anfang der 50er Jahre inspirieren sie zu südlichen Landschaften in leuchtenden Aquarellfarben.
Erneuter Wechsel der Technik: Linolmonotypien und Monotypien; die Themen sind oftmals aus der Mythologie. Ab 1970 entstehen Materialbilder. Else-Marie Ambrosius verarbeitet Steine, Muscheln, Glas, Stoff, Pailletten, Papier und viele andere Materialien. Die Themen sind: „Landschaften”, Fische, Spiralnebel, Rosette, Venedig und der Erzengel Michael.