Ursula Krämer
Kontaktadresse:
Lenzstr. 16
31515 Wunstorf
E-Mail: info(at)kraemer-ursula.de
Die Dingwelt in der Malerei von Ursula Krämer zeigt uns Charaktereigenschaften der Gegenstände auf, die wir nicht für möglich gehalten hätten, die uns das Bekannte als etwas Fremdes, manchmal auch als etwas Unheimliches vorführen. Von ausschlaggebender Bedeutung ist dabei die Herauslösung des Gegenstandes aus seinem ursprünglichen Kontext sowie die malerische Konfrontation von Ding und Leere. Ursula Krämers Umgebungen der Gegenstände sind meist sehr ebene, ruhige, opake Flächen, häufig in eher gedeckten, matten Farben, die das Licht gänzlich schlucken – pure Malerei, die dem Gegenstand jeweils eine Leere, ein Nichts gegenüberstellen. Philosophisch und naturwissenschaftlich geht das Phänomen des Nichts über unsere Vorstellungskraft. Wenn es eine Möglichkeit der malerischen Darstellung gäbe – die Leere in den Bildern von Ursula Krämer kommt dieser Möglichkeit erstaunlich nahe…
Anne Prenzler
1953 geboren in Hannover, 2 Kinder
1989-1991 Studium der Germanistik an der Universität Hannover, Studium der Malerei an der HBK Braunschweig
1991-1996 Studium der Freien Kunst an der Fachhochschule Hannover bei Prof. Ulrich Baehr und Prof. Verena Vernunft
1996-1997 Diplom Freie Kunst, Meisterschülerin bei Prof. Verena Vernunft
1996 Mitgliedschaft BBK
1997 Ateliereröffnung in Wunstorf
Beirat, Jury-und Kuratorinnentätigkeit
2013 Galeriepreis „Künstler im Anspruch 1998-2001”, Sammlung Marlis Kramski, Burgdorf
lebt und arbeitet in Wunstorf und Hannover
2024 „Ich bilde mir ein, einen Falter zu sehen ... “, Kunstverein Wunstorf
„In Between / Dazwischen”, Schloss Landestrost, Neustadt am Rbg.
2019 Menschliches, Eisfabrik Hannover
2018 BBK-Galerie, Oldenburg
Erinnerung-Kamera im Kopf, Schloss Landestrost, Neustadt am Rbg.
2017 MAL GANZ NAH, Kleine Galerie, Bremen
im Flachland täuscht man sich gerne über die Entfernungen., Schloss Landestrost, Neustadt am Rbg. (E)
2016 Wildheit und Zähmung, Schloss Landestrost, Neustadt am Rbg
2015 chARTerflug, Kap-Hoorn Art „Die Siebte“, Bremen
Sehnsucht, Schauplatz für Regionale Kunst, Haus der Region, Hannover
2014 alles aus Schaum, Ausstellungsprojekt Landschaftstr. 7, Hannover
Galerie Winkelmann, Wunstorf
Neues aus hannoverschen Ateliers IV, Eisfabrik Hannover
Hello World, globalisierte Kommunikation im digitalen Zeitalter, Austauschausstellung Hannover-San Francisco
2013 Galeriepreis „Künstler im Anspruch 1998-2001”, Sammlung Marlis Kramski, Burgdorf
2012 im all des täglichen, Studio ARCUS Hannover (E)
Kunstraum Benther Berg, Ronnenberg-Benthe (E)
2011 Warten auf Erleuchtung, Galerie ZeitZone, Berlin(E)
Wahlverwandtschaften, 2 Positionen, Künstlerhaus Göttingen
über N.N., Kunstraum j3fm, Hannover (E)
Neues aus den Ateliers I, Eisfabrik Hannover
2010 basics, Galerie N, Nienburg
Licht, Kloster Mariensee
2009 In der Enge die Weite suchen, Kunstverein Wunstorf (E)
2008 Kleinplastik in Norddeutschland, Galerie Kolbien, Garbsen (K)
2007 Charabang, Italienska palaset, Växjo, Schweden
2006 BeDINGungen, Haus der Region, Hannover (E)
2005 Galerie K9 aktuelle Kunst, Hannover (E)
2003 Hochschule für Musik und Theater, 3 Positionen, Hannover
Seit 2002 regelmäßige Teilnahme am Atelierspaziergang, Region Hannover (E)
2002 sweet acts, Galerie Kontext, Burgdorf (E)
2001 Perplex-Positionen und Perspektiven, Bundeskunsthalle Bonn (K)
Kein schöner Land, 4 Positionen und eine 5. Dimension, Städtische Galerie Kubus Hannover (K)
Vier für Galerie Burgdorf, Jubiläumsausstellung Städtische Galerie Kubus Hannover
2000 points of view, Expo Projekt Kulturkaleidoskop Hannover, Wunstorf
1999 sichten, Städtische Galerie Kunsthoken, Quedlinburg (E)
1998 Junge Kunst in der Allbank, Hannover (K)
1997 to see and to be seen, Kunstverein e.V. Wunstorf (E)(K)
Arbeiten in öffentlichen und privaten Sammlungen
(E) Einzelausstellung
(K) Katalog
„Dinge ausdrücken, die nicht gesehen werden wie man sie kennt, sondern wie sie sind, wenn man sie sieht ohne sich zu erinnern, dass man sie schon einmal betrachtet hat.”
Dieser Satz von Gertrude Stein könnte eine erste Annäherung sein an die Arbeiten von Ursula Krämer. Eine erste Annäherung, denn die Sprache Krämers ist die Malerei und so können Worte ihre Werke stets nur umkreisen.
Gegen die Überfülle der Welt und die permanente visuelle Überfrachtung setzt Ursula Krämer Konzentration und Separation. Sie wählt einen Gegenstand, eine Form, ein Detail und nähert sich diesem an. Befreit vom hektischen Umraum geht es im malerischen Denk und Arbeitsprozess auf eine Entdeckungsreise. Durch das eigentliche Verengen des Blickes, durch das ganz-nah-Herantreten entsteht in ihren großformatigen Malereien eine Weite, eine Ruhe. Ein neuer Zustand, ein neues Sehen: Landschaftlichkeit, wie Ursula Krämer es nennt. Der besondere fokussierende Blick der Künstlerin lässt in ihren Arbeiten aus scheinbar vertrauten Dingen, die uns selbstverständlich umgeben, neue, fremdartige Wesen entstehen. (...) Es sind Wesen, mit denen man in einen Dialog tritt, aber auch Wesen, die aus ihrer geheimnisvollen Welt auf uns zurück schauen, deren Blicken und deren Fragen man sich aussetzt. Diese Wesen drängen sich auf und entziehen sich gleichermaßen. Sie behaupten, Bekannte zu sein, lassen Verwandtschaften erahnen, wecken im Betrachter den Wunsch, sie zu verorten, und sind doch nicht greifbar. „Was ich nicht verstehe, kann ich nicht vergessen.” (Marie Curie) (...)
Ursula Krämers Wesen haken sich fest.
Mareike Poehling