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Denis Stuart Rose


Denis Stuart Rose
Foto: Helga Licht-Rose

Kontaktadresse:

E-Mail: denis-stuart-rose(at)t-online.de

Denis Stuart Rose

Realistische Kunstwerke kommen mit ihrer „Wirklichkeitsnähe” dem Wiedererkennungswunsch des Publikums entgegen. Die Schwierigkeit besteht aber darin, dass solche Kunstwerke gleichzeitig dem Wunsch nach Bestätigung ästhetischer Normen oder Vorverständnisse entgegenkommen und Identifikationen verweigern. 
Knut Nievers, Bremen 

Bildhauer, Plastiker des Realismus sowie Video- und Environmentkünstler. 
Geboren am 6. April 1953 in Wiesbaden. Studium von 1974 bis 1980 Freie Kunst an der HBK Braunschweig. Abschluss als  Meisterschüler bei Roland Dörfler. 
Seit 1980 freischaffend in Braunschweig und teilweise in Budapest (Ungarn).
Gründungsmitglied 1990 der “Braunschweiger Schule der verlorenen Figur” mit Sven Brandes und Hans Wesker.
2009 Entfernung eines Tumors im Kopf und 2011 Einrichtung des neuen Ateliers.

Mitglied der Europäischen Totentanz-Vereinigung Association Danses Macabres D´Europe e.V.
Mitglied im BBK Braunschweig.

Einzelausstellungen (Auswahl)

2023 einRaum5-7, Braunschweig, „Der konservierte Tod“

2022 Projektraum K2, Braunschweig, „Träume wurden Wirklichkeit?“

2019 einRaum5-7, Braunschweig, „Die 7 Todsünden“

2018 Allgemeiner Konsumverein, Braunschweig, „Trotzköpfe“

2016 einRaum5-7, Braunschweig, „Kleine Attentate“

2012 Landeshaus des Landschaftsverbands Rheinland, Köln
Allgemeiner Konsumverein, Braunschweig, „Was ist uns fremder und zugleich vertrauter als der Tod?“

2011 Videospace, Budapest, Ungarn, „Kemény idök“
Landeshaus des Landschaftsverbands Rheinland, Köln

2006 Bundesministerium der Justiz, Berlin, „Just in Time“

2004 Kreuzgang Brüdernkirche, Braunschweig

2003 Atelier Hollmeyer, Braunschweig

2001 Allgemeiner Konsumverein, Braunschweig, „Variationen zu Imre Kertész“
Galerie Apex, Göttingen

2000 Müvészet Malom, Szentendre, Ungarn, „Nemet terek“

1999 Hidegzuhany Galéria, Tatabánya, Ungarn, „Headache“

1998 Vízivárosi Galéria, Budapest, Ungarn

1994 Leopoldina Akademie, Schweinfurt

1992 Galerie im Hof Akkerboom, Kiel, „Das Ikarus Projekt“

1991 Galerie Fisch, Braunschweig, „Das Intellektuellenkarussell“

1989 Alte Synagoge, Essen
Haus am Lützowplatz, Berlin

1987 Städtisches Museum Oldenburg
Schaufenstergalerie, Kassel, „Die Mörder sind unter uns...“

1985 Galerie KK, Braunschweig
Städtische Galerie Schloss Oberhausen 

1983 Galerie Weinand Bessoth, Saarbrücken
Kunstverein Siegen

1982 Atelier Roonstraße e.V., Köln
Galerie Apex, Göttingen 

1981 Galerie KK, Braunschweig
Galerie Broetzinger Art, Pforzheim
Galerie in der Koppel, Hamburg
Das Haus, Berlin

Ausstellungen der „Braunschweiger Schule der verlorenen Figur”

1996  Galerie KK im Fisch, Braunschweig

1994  Kunstverein Schloss Röderhof, Halberstadt

1993  Galerie 68elf, Köln

1992  Galerie Apex, Göttingen

1991  Galerie Süd, Magdeburg

1990  Galerie Smeets, Weil am Rhein

Ausstellungsbeteiligungen (Auswahl)

2020 „Der Tod und das Mädchen”, Museen Schloss Voigtsberg, Oelsnitz
„MOVE” – BBK, halle 267, Städtische Galerie, Braunschweig

2018 „Wohnzimmer Europa”, Städtisches Museum, Braunschweig
„ICH” - BBK, halle 267, Städtische Galerie, Braunschweig

2000  “Hörgänge”, Öffentliche Räume Völksen

1996 „Bakunin - Ein Denkmal”, NGBK, Berlin

1993 „Ein-Stellung”, Torhausgalerie, Braunschweig

1992 „Von Bett zu Bett”, Künstlerforum, Bonn

1989 „Standpunkte”, Kunstverein, Wolfsburg,

1988 „Plastik im Freien”, Schlosspark, Oldenburg
„Kunst aus westdeutschen Ateliers”, Sofia, Bulgarien

1987 „Ostsee-Biennale”, Kunsthalle, Rostock

1986 „Biennale an der Ruhr”, Städt. Galerie Schloss Oberhausen

1985 „5. Bremer Skulpturenausstellung”, Wallanlage, Bremen

1983 „Notzeit oder 7x ich”, Brunsviker Pavillon, Kiel
„sonst schmücken wir das Schlachthaus mit Geranien”, GAK, Bremen

1984 1. Bildhauersymposium Troisdorf                                                        

1988 3a Rassegna Internazionale Di Scultura All´Aperto, Cagliari, Sardinien

1989 1. Bildhauersymposium, Wolfsburg

1990 4. Internationales Stadt-Pleinair, Magdeburg

1999 3. Szobrászati szimpózium, Tatabánya, Ungarn

2000 4. Szobrászati szimpózium, Tatabánya, Ungarn

Berichterstattung = Gesichtsbestattung, Galerie KK, Braunschweig 1978

Beinah alltägliche Begebenheiten, mit Texten von Prof. Siegfried K. Lang und Prof. Dr. Helmut Kommer, reihe ab-art, Verlag Guttandin & Hoppe, Marburg 1981

Environments, Text: Dieter Laue, Verlag HINZ & KUNST, Braunschweig 1981

Malatesta, Galerie KK, Braunschweig 1985

Auf daß der Tod uns lebendig findet..., mit Texten von Ewald Gäßler, Walter Kronstein, Bernhard Mensch und Siegfried K. Lang, Grenzland Verlag, Braunschweig 1986

Die Mörder sind unter uns, Text: Siegfried K. Lang, Schaufenstergalerie, Kassel 1987

Per i dimenticati, Text: Mattia Mattei, Cagliari, Sardinien, Italien 1988

Nicht naschen Paul, Text: Martin Jasper, Grenzland Verlag, Braunschweig 1990

Das Ikarus Projekt, Galerie KK im Fisch, Braunschweig 1992

Das Intellektuellenkarussell, Galerie KK im Fisch, Braunschweig 1996

Deutsche Räume, Galerie KK im Fisch, Braunschweig 1997

Headache, Text: Georg Kiefer, Galerie KK im Fisch, Braunschweig 1998

Variationen zu Imre Kertész, Konsumverein, Braunschweig 2000

Die sieben Todsünden, Text: Dietrich Kuessner, Dr. Anne Mueller von der Haegen, einRaum5–7, Braunschweig 2019

Kleine Attentate, Text: Dietrich Kuessner, einRaum5–7, Braunschweig 2020

außen frei schön, Text verschiedener Autoren, Braunschweig 2021

Realistische Kunstwerke kommen mit ihrer “Wirklichkeitsnähe” dem Wiedererkennungswunsch des Publikums entgegen. Die Schwierigkeit besteht aber darin, dass solche Kunstwerke gleichzeitig dem Wunsch nach Bestätigung ästhetischer Normen oder Vorverständnisse entgegenkommen und Identifikationen verweigern. 

Denis Stuart Roses Arbeit “Auf dass der Tod uns lebendig findet und das Leben uns nicht tot” verlässt die Ebene realistischer Darstellung. Rose, der vor allem Environments gemacht hat, nimmt obigen Graffito auf und setzt ihn in eine Kreuzigungsscene um, bei der die abstrahierten Figuren ganz in den Gesten des Wegstrebens aus der Hinrichtungssituation geformt sind, eine Anklage gegen Gewalt.

Knut Nievers, Bremen

 

Denis Stuart Rose schweißt Tod und Leben zusammen. Bettler und Sensemann werden eine Person – zersplittert, fragmentiert, aber genauer: etwa die Beine – eines Holzstumpf  und Krücke, das andere Sense. Der Tod als am Leben Versehrter.

Geschweißt hat Denis Stuart Rose aus Schrott. Aus Abfall also entsteht eine Skulptur. Und sehen Sie sich diese Skulptur genauer an – mit welcher Sensibilität hier das Material verarbeitet wird – keine äußeren Schweißpunkte, klare Formen, genaue Anatomie: erschreckend und gewollt verwittert – eine Entsprechung der Fragmentierung und insgesamt formaler Ausdruck des Themas.

Dr. Anne Mueller von der Haegen, Braunschweig

 

Die Verbindung von Dame und Tod ist anders konnotiert: In der Ekstase, die ihr der Tod verschafft, siegt die Schönbrüstige, die Gepanzerte, siegt das Leben für einen Moment über den Tod. Und doch ist es die Gier des Todes nach dem Leben, das die Künstler auch hier mehr an, als er ausführt. Wieder sind es der Materialmix, die Fragmentierung, die kruden und doch so sensibel neben-einander gesetzten Oberflächen, die die Spannung, den Reiz über die plastische Qualität hinaus herstellen. Ein Blick auf den Totenkopf  kann eine fast realistische Dimension eröffnen: von der einen Seite ist es deutlich ein Totenschädel, von der anderen verwandelt sich dieser in das Bild einer Gasmaske. Auch die Andeutung empfindlicher Haut im Wechselspiel mit hartem Metall sprechen von Abwehr und Angriff zugleich -- Lust und Tod.

Dr.  Anne Mueller von der Haegen, Braunschweig

 

Knochen. Verworfener Stahl. Schädel. Apokalyptisch, drohend, mahnend.  Denis Stuart Rose schweißt den Tod aus Schrott zusammen. Schweißen, das bedeutet für Rose nicht nur zusammenfügen. Er schafft Strukturen. 

Thilo Eckoldt, Hamburg

 

In dem Objekt „In Hülle und Fülle” präsentieren sich zahllose Totenschädel aus Ton in schwarzen Kästen. Zusammen mit Äpfeln auf Seidenpapier erinnern sie an den Sündenfall, der sich bis heute in Krieg, Zerstörung und Tod fortsetzt. Ein mahnender und zugleich spöttisch-sarkastischer Verweis auf die Vergänglichkeit.

Diana Schulze, Göttingen

 

Solcher Realismus ist seit Grünewalds Isenheimer Altar in die Malerei eingegangen und hat im Kern die Moderne vorbereitet, als Kampf des aufgeklärten Menschen gegen die sanfte Gewalt der Andachtsikonografie. Rose setzt diese Tradition mit überzeugender schöpferischer Kraft fort.

Bernhard Mensch, Oberhausen

 

Rose  erspart uns mit dieser Ausstellung am Ende einer dreijährigen, technisch höchst aufwendigen Arbeit Kunst im Sinne „blühender Landschaftsmalerei“, nicht nur, weil die schon andere betreiben, sondern weil sie verlogen ist. Er betreibt auch keine Beschönigungskunst, wie sie kürzlich im Museum über den Trümmern Braunschweigs gezeigt wurde, die den Grund der Zerstörung, seine 15jährige Verirrung in faschistischem Gedankengut, verschweigt. Und den Betrachter mit in Pastellfarben getauchte Redensart „Alles gut“ in Sicherheit wiegt. Rose verachtet auch jene „Betroffenheitskunst“, nach der Melodie: „Leise rieselt die Träne“. Roses Kunst will den Betrachter in die Verantwortung ziehen für die durch Habgier, Völlerei, Neidkultur, Hochmut und Gewalttätigkeit vom Absturz bedrohte kapitalistische Gesellschaft von heute. Sie zielt auf eine Beteiligungskunst, ist insofern urdemokratisch, was auch dieser Stadt und Region gut tut. 

Dietrich Küssner, Braunschweig

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