Monika Linnert

Kontaktadresse:
BBK Niedersachsen
Heinrichstraße 31
30175 Hannover
Tel.: 0511 / 323820
E-Mail: mail(at)kuenstler-in-niedersachsen.de
Meine Arbeiten thematisieren Naturphänomene – wie die Jahreszeiten, Nebel, Wind, Wasser – allein durch die Farbe und den Duktus. Das Wesen dieser Phänomene oder auch bestimmter Bewegungsabläufe – strömen, schweben, tänzeln – wird durch diese gegenstandslose Darstellung sichtbar. Durch den pastosen, mehrfachen Farbauftrag, der die unterliegenden Farbschichten noch erahnen lässt, entsteht eine enorme Bildtiefe, ein unendlicher Farbraum.
Monika Linnert 2009
1943 in Bielefeld geboren
1960–64 Werkkunstschule Bielefeld Fachbereiche Freie Malerei und Textildesign
1964 Examen mit Auszeichnung
1964–66 Aufenthalt in der Schweiz Künstlerische Arbeit mit behinderten Kindern
1967–69 Textildesignerin
seit 1970 freischaffende Malerin
1977–78 Aufenthalt in den USA
1980 Stipendium im Rijkscentrum Frans Masereel, Kasterlee, Belgien
1988 2. Kulturpreis des Landkreises Stade
seit 1966 Ausstellungen in Deutschland, der Schweiz, den USA, England, Polen, Bulgarien, Finnland, Schweden, Kanada, Dänemark, den Niederlanden, Russland
2021 in Deinste gestorben
Auswahl 1990 - 2020
2020 Hamburg, Handelskammer
Haderslev, DK, Kunstverein
Ikast, DK, Kunstpakhuset
2018/19 Buxtehude - Marschtorzwinger (mit Barbara Uebel)
2018 Hamburg - Fabrik der Künste
Vaerloese, DK, Skovhuset
2017 Ikast, DK, Kunstpakhuset
Scharnebeck, Kulturboden
2016 Apenrade, DK, Kunsthalle Banegaarden Gartow, Westwendischer Kunstverein
2015/16 Löhne, Galerie in der Werretalhalle
2013 Farbklänge, Stiftung Schloss Agathenburg
2012/13 Buxtehude, Buxtehude·Museum
2012 Ikast, DK Kunstpakhuset
2011 München, whiteBox und Kunstpavillon
Assens, DK Galleri Sulegaarden
2010 Apenrade, DK, Kunsthalle Banegaarden
2009 Bagsværd, DK Bagsværd Kirke
Pronstorf, Gut Rantzau (zum Schleswig-Holstein Musik Festival)
2008 Hamburg, Altonale
2007 Hamburg, Museum für Kommunikation
Cuxhaven, Siedlung Forum
2006 Hamburg-Harburg, SchauRaum Schwarzenbergstraße
Reinbek, Schloss Reinbek
Svendborg, DK SAK Kunstforening
Cloppenburg, Volksbank-Galerie
2005 Værløse, DK Kunstforeningen Skovhuset
Stade, Kirche St. Cosmae
Meerbusch, Evangelische Kirche Osterath
2004 Kopenhagen, DK Rundetaarn Pronstorf, Galerie antique & art pronstorf
2003 Drochtersen-Hüll, KunstRaum Hüll
Hamburg, Galerie Georgi
Hamminkeln, Galerie Isshorst
2002 Syke, Galerie Uenzen Stade, Festung Grauerort (Außenprojekt)
2001 Hamburg, Levantehaus
Berlin, Galerie M
2000 Hamburg, St. Ansgar Haus, Erzbistum Hamburg
1999 Freiburg/Elbe, Kunstverein Kehdingen
Bremen, World Trade Center Bremen
Odense, DK Fyns Kunstmuseum
1998 Lippstadt, Kunstverein Lippstadt Hazerswoude-Dorp, NL Galerie & Beeldentuin Lærken
1997 Buxtehude, Buxtehude·Museum
Reinbek, Schloss Reinbek
Löhne, Galerie in der Werretalhalle
1996 Bielefeld, ZiF – Zentrum für interdisziplinäre Forschung, Universität Bielefeld
Odense, DK Filosofgangen
1993 Agathenburg, Schloss Agathenburg
1992 Kopenhagen, DK Den Frie St. Petersburg, Russland Galerie Liteyny Prospekt
1990 Bielefeld, Kunsthalle Bielefeld
Arbeiten in öffentlichen und privaten Sammlungen (Auswahl)
Deutschland
Sammlung des Landes Nordrhein-Westfalen
Sammlung des Landes Niedersachsen
Sammlung zeitgenössischer, sakraler Kunst, im Erzbistum Hamburg
Sammlung des Landkreises Stade/Museum Schwedenspeicher/Museum Buxtehude/Schloss Agathenburg
Sammlung der Kreissparkasse Stade
Österreich
Sammlung Charlotte Sengthaler, Graz
Sammlung Gerd Prechtl, Wien
Schweiz
Sammlung Fred Siegenthaler, Bern
Finnland
Städtische Kunstsammlung Ikaalinen
Belgien
Sammlung des Ministerie van Nederlandse Cultuur
Zu den Arbeiten von Monika Linnert
von Bettina Roggmann
Nach ihrem Studium an der Werkkunstschule Bielefeld arbeitete Monika Linnert zunächst in pädagogischen und dann in textilgestalterischen Bereichen. Anschließend, von 1970 bis zu ihrem Tod 2021, war sie als freischaffende Künstlerin tätig. Spätestens ab 1979 lebte sie im Landkreis Stade, davon die letzten gut 30 Jahrzehnte in Deinste. In ihrer ersten künstlerischen Phase, bis Ende der 1980er Jahre, hat sie vor allem stark symbolische Bilder geschaffen. Seitdem wählte die Malerin die Farbe selbst zu ihrem Hauptthema. Farbe als der wesentliche Aspekt, mit dem sie ihre Umgebung wahrnahm und in ihren Werken untersuchte. Natur und Landschaft, Naturphänomene spielten dabei für sie eine besondere Rolle. Erlebtes, Erschautes und Erinnertes wurden bildnerisch gestaltet. Ihr Ziel war es, die Atmosphäre zu erfassen und die Energie dieser Eindrücke in Farbe umzusetzen. Immer ging es ihr darum, das Wesen ihres jeweils gewählten Bildgegenstandes zu ergründen.
Monika Linnert arbeitete überwiegend mit Öl auf Leinwand, experimentierte jedoch zugleich mit Farbbeimischungen und Collagetechniken. Sie schätzte es ihre Bilder begreifbar, greifbar im Wortsinn werden zu lassen, indem sie über die malerische Umsetzung zusätzlich eine haptische Qualität einfügte. So fanden Sand verschiedener Körnung Eingang in ihr Werk, ebenso wie das Aufsetzen unterschiedlicher Papiere. Dem Haptischen eröffnete sie eine weitere Ebene, wenn sie das klassische Tafelbild verlässt, und zu gewölbten, im Winkel aneinandergefügten oder geschichteten Bildträgern griff. Letzteres, in dem sie auf die Hauptleinwand eine zusätzliche auf einem Keilrahmen gespannte Leinwand aufsetzte oder diese über die Haupt-Bildgrenze herauskragen ließ. Als 2004 das CFK Valley in Stade gegründet wurde, entwickelte die Künstlerin sofort Interesse mit Carbonfaserverbundwerkstoff als Malgrund zu experimentieren. Weiterhin ergänzte sie über viele Jahre ihre Bildträger um andere Materialen – meist Metall oder Holz – mit der Idee, durch die Eigenschaften des zusätzlichen Materials die Atmosphäre des Bildes gleichsam zu verkörpern.
Ihre Ölbilder baute sie aus zahlreichen Malschichten transparenter Farben auf, so dass ein sehr differenzierter Farbeindruck entsteht. Insbesondere bei den Werken, bei denen sich die Künstlerin thematisch mit Himmelsphänomen (Luft, Licht, Nebel, ...) auseinandersetzte, ließ sie in den oberen Malschichten kleine Bereiche offen, so dass die unteren Malschichten direkt sichtbar bleiben. Diese von der Künstlerin als „Löcherbilder“ bezeichneten Werke ermöglichen einen flirrenden vielfarbigen Eindruck, mit dem Ziel eines der großen Themen der Künstlerin ‚Farbe und Bewegung‘ zu visualisieren. Auch die gewählten Bildtitel verdeutlichen, dass Monika Linnert dieses Thema immer wieder verfolgte: „Gelb, tanzend, sinkend“ von 2006 und zehn Jahre später „Rot, sinkend, düster“.
„Meine Arbeiten thematisieren Naturphänomene – wie die Jahreszeiten, Nebel, Wind, Wasser – allein durch die Farbe und den Duktus. Das Wesen dieser Phänomene oder auch bestimmter Bewegungsabläufe – strömen, schweben, tänzeln – wird durch diese gegenstandslose Darstellung sichtbar. Durch den pastosen, mehrfachen Farbauftrag, der die unterliegenden Farbschichten noch erahnen lässt, entsteht eine enorme Bildtiefe, ein unendlicher Farbraum.“ (Monika Linnert, 9.3.2009)