Dirk Behrens
Kontaktadresse:
Atelier Dirk Behrens
Horneburger Straße 26
21698 Harsefeld-Issendorf
Tel.: 04163 900 630
E-Mail: atelier(at)dirkbehrens.de
Wissenswertes:
Die Themen variieren: Die zeigen einen Hafen mit Booten, ein Schaufenster mit Lampen oder Baustellen in vielen Variationen. Was auf den ersten Blick als gegenständlich erscheinen mag, verändert sich mit dem Blick auf das Detail: Neben einigen gegenständlichen Bereichen verliert sich vieles wie in einer Zeichensprache in malerischen Andeutungen. Auf diesem Umweg erlangen die Bilder dann doch wieder ihre Gegenständlichkeit über die Phantasie des Betrachters.
1954 in Bremerhaven geboren
1974 Abitur am Wirtschaftsgymnasium Pestalozzischule II in Bremerhaven
1975-82 Studium der Kunstpädagogik an der HBK Braunschweig, Hauptstudium in der Fachklasse bei Arwed D. Gorella, parallel dazu Studium im Fach Geschichte an der TU Braunschweig
1982-84 Referendariat und Arbeit als Vertretungslehrer an Schulen im Landkreis Stade
1986 Konzeption einer Ausstellung und Verfassen einer „Geschichte der Mädchenbildung“ in Landkreis Stade
1989-91 Historische Forschungen und Einrichtung einer Ausstellung zur Geschichte des Schlosses Agathenburg / als Angestellter des Amtes für Kultur und Archäologie des Landkreises Stade
1993 Historische Forschung und Veröffentlichung zur Geschichte des Klosters Neuenwalde im Landkreis Cuxhaven
6-monatige Fortbildung „Computergrafik“ an der Akademie Werbung/Grafik/Druck in Hamburg
Wiederaufnahme von grafischen und malerischen Arbeiten im Atelier in Helmste / Landkreis Stade / seitdem zahlreiche Ausstellung und Ausstellungsbeteiligungen
Gewinn des 2. Preises des europaweiten Wettbewerbs „Art Logistics“ des Bundesverbandes Logistik e.V.
1995 Erster Emder Kunstpreis
Eintritt in den BBK
1997 Kunstpreis der Dr. Marlene Trentwedel-Stiftung, Bremervörde
2000 Einrichtung eines Ateliers in Issendorf im Landkreis Stade
2002 Seminarstipendium im Haus Rissen Hamburg - künstlerische Aktion mit angehenden Diplomaten aus Moskau
2003 dreiwöchiges Symposium des Landkreises Oder-Spree in Schöneiche bei Berlin
2004 Mitglied im Beirat der Stader Stiftung für Kultur und Geschichte, Betreuung der Stipendiaten der „Stader Uul“ (bis 2014)
2007 Kunstprojekt FRAGILE des Internationalen Hansetages in Lippstadt
2014 Daniel-Frese-Preis für zeitgenössische Kunst 2014, Auszeichnung durch die Jury, Lüneburg
2011-19 regelmäßige Teilnahme an der jährlichen stattfindenden Kunstauktion des Rotary Club Hamburg Unterelbe in den Räumen der Fa. Deloitte
2012-20 Unterricht an der Fachoberschule Gestaltung an der Jobelmannschule/BBS1 in Stade
2022 Wilhelm-Busch-Haus Mechtshausen E (geplant)
INC Corporating Art Fair Hamburg, vertreten durch Werkkunstgalerie Berlin
Jahresausstellung der BBK Bezirksgruppe Stade-Cuxhaven, Marschtorzwinger Buxtehude
2021 „Das Haus – die Haut“, Kunstsammlung Viebrock, Harsefeld (mit Kristof Meyer und Peter Boué)
„d platziert“, BBK Landesausstellung im Schloss Celle
2019 Kunsthalle Wilhelmshaven, NORDWESTKUNST, Ausstellung der Nominierten
„Raumgreifend“, Kulturstiftung Schloss Agathenburg
2018 NORDART 2018, Rendsburg-Büdelsdorf
„Norddeutsche Kunst“, Ausstellung und Versteigerung im Nordsee-Congresszentrum Husum
2017 „Kein Ding sieht so aus wie es ist“, Kulturstiftung Schloss Agathenburg
2015 „blümerant“, Kulturstiftung Schloss Agathenburg
2014 „Graustufen“, Take Maracke, Kiel (mit Katrin Pieczonka)
„Petrus in Petri“, Auswahlausstellung eines Wettbewerbs der Hans-Lilje-Stiftung, Petrikirche Buxtehude
2013 NORDART 2013, Rendsburg-Büdelsdorf
2012 „siebzehnuhrdreiundfünfzig“, Kunstverein Rotenburg a.d. Wümme E
2011 „Wer ist M?“, Schloss Agathenburg E
2009 Böke-Museum Leer
Altes Zollhaus Herrnburg (mit Susanne Kraißer)
“Künstlerleben-Lebenskünstler“, Kunsthaus Stade
2008 Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg-Blankenese / Manfred-Wörner-Zentrum E
NORDART 2008, Rendsburg-Büdelsdorf
2007 „Hommage an Paula“, Galerie am Modersohn-Haus, Worpswede
Kunstprojekt FRAGILE des Internationalen Hansetages in Lippstadt
„Landschaften á la carte“, Kunstraum Hüll E
2005 NORDART, Rendsburg-Büdelsdorf
„Gloria, Glanz, Grusel…“ Kulturstiftung Schloss Agathenburg
2004 Galerie NOHARA, Ahlbeck auf Usedom (mit Frank Lipka)
2003 Galerie Christel Fahrenhorst, Hameln E
Kulturverein Leer – Oldenburgische Landesbank Leer
Haus Rissen, Hamburg
Kulturgießerei Schöneiche, Ausstellung zum Symposium des Landkreises Oder-Spree
2002 Schwedenspeicher-Museum Stade E
Kulturverein Leer – Oldenburgische Landesbank Leer E
100 Jahre Atlanta AG, Bremen
2001 Littoral Art (= Küstenkunst), Kunstverein Kehdingen (mit Jane Grant,Video und Peter R. Pay, Installation)
2000 Galerie 333, Helmstedt E
1999 Städtische Galerie im Königin-Christinen-Haus, Zeven E
Galerie Hellhof, Kronberg im Taunus E
Atlantahaus Bremen E
1998 „Kleine Formate“ KunstRaum Hüll
„Kleine Formate“ Museum Buxtehude Museum
Villa von Issendorf, Himmelpforten (mit M.Jalowczarz)
1997 Rathaus Bremervörde, Ausstellung zur Verleihung des Dr. Marlene Trentwedel Preises
„Zeitgleich“, BBK-Ausstellung der Bezirksgruppe Stade-Cuxhaven, Schloss Agathenburg
1996 Jahresausstellung der BBK Bezirksgruppe Stade-Cuxhaven, Marschtorzwinger Buxtehude
1995 Schwedenspeicher-Museum Stade, Objekt „Mikado“
BBK Landesausstellung, Landesmuseum Oldenburg
1979 „Selbstgespräche“, Haus am Waldsee, Berlin (Ausstellung einer Gemeinschaftsarbeit der Fachklasse Gorella der HBK Braunschweig)
1978 „Selbstgespräche“, Kunstverein Baden-Württemberg, Stuttgart (Fachklasse Gorella)
Arbeiten in öffentlichem Besitz
Verwaltungsgericht Stade (als Auftragsarbeit)
Stadtwerke Stade (als Auftragsarbeit),
Lebenshilfe Bremervörde (als Auftragsarbeit)
Kreissparkasse Stade/Harsefeld (als Auftragsarbeit),
Stadt Stade (u.a. als Auftrag für Galerie der Bürgermeister)
Bundesverband Logistik e.V. Bremen
Commerzbank AG
Kulturstiftung Schloss Agathenburg
Haus Rissen, HH
Stadt Bremervörde / Dr. Marlene Trentwedel Stiftung
Kunstsammlung Viebrock, Harsefeld
Verein zur Förderung von Naturerlebnissen, Stade
Oldenburgische Landesbank Leer
Stadt Buxtehude
Landkreis Leer
Klinikum Leer
Stadt Zeven
Samtgemeinde Fredenbeck
Samtgemeinde Horneburg
Stadt Lorrez-le-Bocage (F)
2014 „Das Moor mit allen Sinnen“, sechswöchige Kunstaktion im Aschhorner Moor, Landkreis Stade (mit Sarah Burkhardt)
2012–19 Organisation von Ausstellungen der Abschlussklassen der Fachoberschule Gestaltung im Kunstverein Stade
2009 Malerei vor Ort zur Gestaltung einer großformatigen Auftragsarbeit für einen Neubau der Lebenshilfe Bremervörde
2011 „übers Moor“, zweimonatige Kunstaktion im Aschhorner Moor, Landkreis Stade
2009 Malerei vor Ort zur Gestaltung von großformatigen Auftragsarbeiten für das Klinikum Leer
2007 „Schloss Evenburg“ – ein Projekt des Landkreises und des Kulturvereins Leer
2005 „der Wald vor lauter Bäumen“, Malerei und Ausstellung im Rüstjer Forst / LK Stade
2000–18 Mitarbeit im Organisationsteam zur Planung der jährlichen Ausstellungen in der Betriebshalle der Stader Verkehrsgesellschaft KVG
1999 „Kunst entsteht“, fünfwöchige Malaktion und Ausstellung im Naturkundemuseum Natureum Niederelbe
1997–2003 Gestaltung von raumgreifenden Auftragsarbeiten für: Kreissparkasse Stade, Verwaltungsgericht Stade, Stadtwerke Stade
Lions Club Husum, „Löwen helfen“, Katalog zur Versteigerung von Werken Norddeutscher Künstler im Kongresszentrum Husum, Husum 2018
Günter Kieser (Hrsg.), Künstlerbuch - 7 aus dem Elbe-Weser-Raum, Methusalem Verlag Ahlerstedt, 2017, ISBN 978-3-88755-995-3
Dirk Behrens, Maler und Grafiker, in: Elbe-Weser-Dreieck, eine kleine Landeskunde der ehemaligen Herzogtümer Bremen und Verden, Stade 2013, ISBN 978-3-931879-57-0
Dirk Behrens, Kleine Formate, Stade 2011, ISBN 1101-51673985 76G
Fragile – ein Kunststück für jedermann -Katalog zu einem Kunstprojekt des 27. Internationalen Hansetages in Lippstadt, Lippstadt 2007
Dirk Behrens, Der Wald vor lauter Bäumen-Dokumentation eines Kunstprojekts von Dirk Behrens, Stade 2005, ISBN 3-933996-28-7
Anne Kurtze, Künstlerische Bestandsaufnahme im Rüstjer Forst / Dirk Behrens als Kartograph von Heimat, in: „Zwischen Elbe und Weser“, Zeitschrift des Landschaftsverbandes Stade, September 2005
Dr. Marlene Trentwedel-Stiftung (Hrsg.), Katalog zur Verleihung des Dr. MarleneTrentwedel-Preises an Dirk Behrens, Bremervörde 1997
Kataloge zur Nordart in Rendsburg-Büdelsdorf 2008, 2013 und 2018
Zur Bildreihe M:
In der Werkreihe "M" verlässt der Künstler das Bildprinzip der Totale. Auf kleinen Bildformaten zoomt Behrens den Einzelnen aus der Masse heran. Wie in einem Filmstill scheint eine Bewegung, Haltung, Geste eingefroren. Etwa die einer jungen Frau im anthrazit-farbigen Fünfzigerjahrerock. In entspannter Haltung steht sie vor einer grauen Wand, ihr Kopf und Körper ist angeschnitten, auch hier wieder das Gesicht nicht ausgeführt. Oder die eines leicht bauchigen älteren Herrn mit hohem Hosenbund, der uns den Rücken zukehrt und auf einem menschenleeren Platz verloren zu sein scheint... In diesen meisterhaft konzentrierten Miniaturen, im Moment einer einzigen Bewegung oder Geste, verdichtet Behrens seine Figuren zum Typus eines Menschen, der im Grunde kein individuelles Gesicht oder einen Namen braucht - auch wenn sie im Titel Martha, Marlene, Max oder Marianne genannt werden... Vielleicht liegt hier eines der Geheimnisse seiner Bilder. Sie rühren an individuelle Erfahrungen und wecken individuelle Bilder. Wir erkennen uns in diesen Bildern wieder - als Teil eines Zusammenhangs, der oft fehlt, wenn wir selbst in der Öffentlichkeit unterwegs sind.
Brigitte Garde, Schloss Agathenburg, 03. 04. 2011
Zur den „Baustellen“-Bildern:
Die Arbeiten, die Dirk Behrens mitgebracht hat, sind im Herbst vergangenen Jahres entstanden und setzen vorangegangene Bildideen fort, die im weitesten Sinne um das Thema Architektur kreisen. Auch in den hier präsentierten Exponaten scheinen wir auf Fassaden oder Interieurs zu schauen, auf klar gegliederte Baukörper mit paralleler horizontaler und vertikaler Linienführung. Bei näherem Hinsehen aber zeigt sich, dass der Gesamteindruck trügt. Die vordergründige formale Geschlossenheit verbirgt viele Details, die buchstäblich aus dem Rahmen fallen, sich weder strukturell noch inhaltlich dem Ganzen eingliedern lassen.
Der Künstler gibt den Arbeiten den Titel „Baustellen“. Wir könnten also meinen, dass es sich hier um die Abbildung von Baustellen handelt, an denen Gebäude entstehen und an denen sich die Einzelheiten rasch und bald in das projektierte Bauwerk einfügen. Wir vertrauen der Baustelle also die Herstellung eines Gesamtzusammenhanges und die Stiftung von Logik in der Zusammenführung von Details zu. Zugleich aber zeigt uns die Malerei von Dirk Behrens, dass wir im Wissen um die Repräsentation einer Baustelle durch das Bild auf die Einzelheiten kaum achten. Sonst würden wir uns nicht so gern vom Bildtitel leiten lassen. Offenbar ist unser Blick nur allzu schnell bereit, sich auf eine geschlossene Sichtweise einer gegebenen Situation zu fokussieren.
Bilder von Dirk Behrens können als imaginäre Baustellen oder Baustellen des Imaginären begriffen werden, die mit der Anmutung von Wirklichkeitsnähe spielen und den Betrachter Detail für Detail mit seiner Konstruktion einer Bildwahrheit auf der Basis zugespielter Impulse konfrontieren. Haben wir in diesen Bildern erst einmal an Einzelheiten angedockt, wird deutlich, dass sich hier alles einer Gesamtsicht entzieht, nichts ist wirklich greifbar und kaum etwas ist genau beschreibbar. Der Betrachter merkt allmählich, dass die Dinge nur dadurch Begriff und Bedeutung erlangen, nur dadurch real werden, dass er ihnen einen Zusammenhang zuschreibt. Dieser Zusammenhang wird durch die Perspektive in den Bildern und die damit beschriebene räumliche Situation als eigentliches Hauptmotiv der Bilder hergestellt. Dem Betrachter, dessen Blick in die Tiefe gezogen wird, ist ein erhöhter Standort zugewiesen. Dies suggeriert einen souveränen Platz, von dem aus er alles im Blick haben, von dem aus er sich ein Bild machen kann. Als Baustelle erweist sich mithin weniger der vermeintlich dargestellte Inhalt als die Konstruktion einer Wirklichkeit, die der Betrachter selektiv aus der Bilderschau herausfiltert. Bei den Bildern von Dirk Behrens öffnet ein vielschichtig gebrochener Darstellungsmodus unsere Reflexion von Phänomenen wie Betrachtung und Wahrnehmung selbst.
Dr. Rainer Beßling, Schloss Agathenburg, 17. 6. 2017