Wilhelm Beuermann
Kontaktadresse:
Rosemarie Würth
Ostwender Straße 3
30161 Hannover
Manchmal entsteht die „Magie“ eines Bildes, indem ich sorgsam Details füge und konstruiere, aber manchmal stellt sich diese Ausstrahlung eines Bildes auch ein, ohne diese mühselige Kleinarbeit und ohne Konstruktion. Es scheint also kein „Rezept“ auf dem Weg zur Aussage zu geben, es sei denn die Beseeltheit vom Motiv her geht in der einen oder anderen Form in die Arbeit ein. Der Gedanke, die Reflexion mit dem Bildwerden zeigt den Weg, lässt das Bild sichtbar werden.
1937 im März in Berlin geboren
1955–1959 Graphikstudium an der Werkkunstschule Hannover
1959–1960 École des Beaux Arts, Paris – Arbeiten im Atelier J. Friedländer
1960–1963 Hochschule für bildende Künste, Berlin Bildhauerei und Malerei bei Prof. Gonda und Prof. Bachmann
1962 Stipendium des Institut Français
1963–2006 Wohnsitz in Hannover, dort als freier Maler tätig
1970 Mitglied des Deutschen Künstlerbundes
1972–1991 Zweiter Wohnsitz in Ligurien
1977 Einladung in die Villa Massimo, Rom
1981 Gründungsmitglied der Künstlergruppe PlasMa
1982 Preis im Ideenwettbewerb der Glassteinindustrie
1992–2003 Zweiter Wohnsitz in Sardinien
1998–2006 Letztes Atelier in der Flüggestraße 14, Hannover
2006 am 1. Oktober in Hannover gestorben
Einzelausstellungen (Auswahl)
2019 Frühe Bilder, plathner 27 – Galerie für Kunst und Objekt, Hannover
2009 Städtische Galerie Kubus, Hannover – Gedächtnisausstellung, mit einem umfangreichen Katalog
2006 Galerie Artforum, Hannover
2004 Atelier Olbricht, Garbsen / Hannover, Galerie BerGer, Delmenhorst
2000 Bilder aus drei Jahrzehnten, Neues Kreishaus Hannover, Bilder aus den Achtziger Jahren, Kunstverein Imago, Wedemark / Hannover
1999 Retrospektive, Wandlung des Sichtbaren, Städtische Galerie Kubus, Hannover
1998 Galerie im Pallas Verlag, Velver / Dinker
1995 Torhaus-Galerie, Braunschweig
1993 bis 1995 Wanderausstellung „Tage-Bilderbücher 90-92” in Leipzig, Berlin, Grenchen / Schweiz, Hannover
1991 Kabinett am Goetheplatz, Weimar, Globus-Galerie, Leipzig
1990 Galerie Artforum, Hannover, Galerie Toni Brechbühl, Grenchen / Schweiz
1988 Galerie im Tintenviertel, Darmstadt
1987 Retrospektive, Galerie Artforum, Hannover, Retrospektive, Kunstverein Kreis Gütersloh
1986 Galerie Herzog, Ladenburg / Mannheim, Galerie Artforum, Hannover, Galerie Toni Brechbühl, Grenchen / Schweiz
1985 Galerie Villinger, Würzburg
1982 Altstadt Galerie, Bonn, Galerie Artforum, Hannover
1981 Galerie Herzog, Ladenburg / Mannheim, Galerie Happy Joss, Hamburg
1979 Staatstheater Darmstadt, Großes Haus, Galerie Battifoglio, Imperia / Italien
1977 Galerie Alphonse Chave, Vence/Nizza / Frankreich
1976 Galerie CIAK, Rom, Italien, Galerie Meiborssen, Steintorverlag, Rudolf Jüdes
1975 Galerie Ostentor, Dortmund, Galerie Villingen, Würzburg
1973 Galerie Wendtorf – Swetec, Düsseldorf, Galerie Stein, Köln, Galerie Steintor Verlag, Burgdorf / Hannover
1970 Drian Galleries, London, Landesmuseum Oldenburg, Galerie Villinger, Würzburg, Galerie Kühl, Hannover
1968 Galerie UBU, Karlsruhe, Galerie Defet, Nürnberg, Galerie Lüpke, Frankfurt
Gruppenausstellungen (Auswahl)
2024 „clouds in the sky“, Jakob-Kemenate und Kemenate Hagenbrücke, Braunschweig
2020 „Zeitensprung“, Kunstverein Wedemark - 6 Künstler „der ersten Stunde“ mit heutigen Positionen
1996 Künstler verein(t) in Hannover, Living Art Museum, Opera Plage, Nizza / Frankreich
1995 BBK'95, Oldenburg
1992 Künstlergruppe „Arche”, Hameln, Galerie am Markt, Halle, Galerie Himmelreich, Magdeburg
1991 Thema: Arche, Wanderausstellung in Leipzig, Berlin, Hannover, Frankfurt/Main
1990 Vertrauen ins Bild, Museum Bochum / Kunsthalle Kiel
1989 Künstlergruppe PlasMa, Museum Szombathely / Ungarn
1987 40. Galerie Jubiläum der Galerie Alphonse Chave, Vence/Nizza / Frankreich
1985 Städtische Galerie Kubus, Hannover, Galerie Bollhagen, Worpswede, Palais des Congrés, Perpignan / Frankreich
1984 Biennale hannoverscher Künstler, Kunstverein, Neustadt a. Rbge., Herbstausstellung Kunstverein Hannover
1980 Neue Sinnlichkeit, Ballhof-Galerie Hannover, Le Monde de Alphonse Chave, Lyon / Frankreich
1979 BBK'79, Orangerie Hannover, Hannoversche Künstler, Olsztyn / Polen,
1978 Kunst aus Hannover, Schloss Zeist, Utrecht / Niederlande
1977 Landesausstellung Niedersachsen, Hannover, Galerie Felix, Caracas / Venezuela, Goethe-Institut, Rom / Italien
1975 Kunstverein Hannover, Niedersächsische Graphik, Künstlerbund Mannheim – Junior Galerie Hannover
1974 Herzlandschaften, Bayer AG – Welttournee
1973 Rheinisches Landesmuseum, Bonn, BBK'73 Hannover – Institut Francais, Berlin
1971 BBK'71 Hannover-Künstlerbund, Stuttgart, Halland-Museum, Halmstadt / Schweden
1969 Junge Stadt sieht junge Kunst, Kunstverein Hannover, Haute Tension, Galerie A. Chave, Vence / Frankreich
1968 Autumn Arts Festival, Stoke Prior, Birmingham / Großbritannien, Herbstausstellung, Kunstverein Hannover
1965 Galerie am Bohlweg, Braunschweig, Galerie Haus Mackensen, Worpswede
1964 Galerie Schüler, Berlin
1959 Farbige Graphik, Kestner-Gesellschaft, Hannover
Werke Beuermanns finden sich beispielhaft in folgenden in Ausstellungs-Katalogen:
1967 Nürnberg, Ars Phantastica im Schloss Stein
1969 Hannover, Deutscher Künstlerbund (DKB)
1970 Bonn, „Prisma”, (DKB)
1971 Stuttgart, (DKB)
1973 Berlin, „Kunstreport”, (DKB)
1976 Mannheim, „Kunstreport”, (DKB)
1982/83 Hannover, 69. Herbstausstellung Niedersächsischer Künstler (HNK) im Kunstverein Hannover
1988 Stuttgart, (DKB)
1988 Hannover, (HNK)
1990 Berlin, (DKB)
1990/91 Hannover (HNK) „Raumklima”
1991 Hildesheim, Bund Bildender Künstler (BBK), Roemer- und Pelizaeus-Museum Hildesheim
1995 Oldenburg, (BBK) „Malerei, Grafik, Plastik”, Landesmuseum Oldenburg
(…) Wilhelm Beuermann begann abstrakt zu malen, um im Folgenden in seiner Kunst immer gegenständlicher zu werden. Dabei bedürfen die Begriffe in seinem Fall einer präzisen Konkretisierung. Die Gegenständlichkeit der Malerei Beuermanns wurde nie vom Ehrgeiz einer realistischen oder gar fotorealistischen Abbildhaftigkeit befeuert. Auch wenn seine späteren Bildgegenstände, Architekturen, Landschaften, Interieurs, Boote, Treppen, für den Betrachter stets zu identifizieren sind, und er ziemlich genau erkennen kann, auf welche Phänomene der Wirklichkeit sich diese Sujets beziehen, werden sie vom Künstler doch absolut artifiziell dargestellt. Sie sind getragen von einem Reduktionismus und zugleich Essentialismus von Form und Farbe, die sie sofort als Artefakte ausweisen. Als artistische Gebilde aus eigenem Recht, die zwar im Ursprung aus der Wirklichkeit kommen, deren Genese aber geprägt ist von einer tief greifenden Transformation. Sie verdankt sich einer genauen Beobachtung der Wirklichkeit und zugleich einer strengen künstlerischen Bearbeitung. Das heißt, die so genannten gegenständlichen Bilder Beuermanns sind im hohen Maß abstrakt, wenn man unter Abstraktion einen Malprozess versteht, der analog zur gedanklichen Operation des induktiven Denkens vom Konkreten zum Allgemeinen führt. Eben so wenig wie sich die platonischen Ideen von den Dingen in der Wirklichkeit finden lassen und sie als „Universalien” ein Eigenleben führen, eben so wenig kann der Betrachter darauf hoffen, die Bildgegenstände Beuermanns als solche in der Realität anzutreffen. Wenn nun die späteren gegenständlichen Bilder des Malers im Grunde abstrakt sind, wie sieht es dann mit den von der Kritik als abstrakt apostrophierten Bildern der Frühzeit aus? Sie haben einfach einen noch höheren Abstraktionscharakter als die späteren Bilder, da sie sehr oft überhaupt keinen konkreten Gegenstandsbezug mehr haben. Sie sind Produkte reiner Imagination. (...)
Michael Stoeber