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Stefan Schwerdtfeger


Kontaktadresse:

Julia Schwerdtfeger
schwerdtfeger-julia(at)t-online.de

Robin Schwerdtfeger
robinschwerdtfeger(at)t-online.de

Stefan Schwerdtfeger
* 1928 in Stettin - † 2018 in Hannover 

Stefan Schwerdtfeger hat sich von seinem erlernten Beruf des Architekten recht bald zurückgezogen, um als Künstler zu leben und zu arbeiten. Seit 1971 hatte er den Lehrstuhl für Experimentelles Gestalten und Modellieren an der Universität Hannover inne, wo er Studierende der Architektur mit ausbildete. Obwohl er seit 1963 mit Beginn seiner Tätigkeit als Dozent an der Werkkunstschule als Architekt strictu sensu nicht mehr tätig war, hat er doch den gestalterischen Idealen der Architektur sein Leben lang die Treue gehalten. Auch als Künstler.

Michael Stoeber

1928 in Stettin geboren

1948
Abitur am Gymnasium Alfeld/Leine

1948–53
Architekturstudium an der Technischen Hochschule Hannover, Malerei und Grafik bei Prof. Kurt Sohns

1953
Tätigkeit als Architekt, Maler und Bildhauer mit Atelier in Hannover

1954–58
Assistent am Lehrstuhl für Raumkunst und Entwerfen, T. H. Hannover bei Prof. Fiederling

1958–63
Entwurfsarchitekt beim Hochbauamt der Stadt Hannover, Schulbau, Stadtgestaltung

1959
Beginn der Aufenthalte in Skagen/Dänemark

1964–71
Dozent an der Werkkunstschule Hannover

1971
Berufung als ordentlicher Professor an die Universität Hannover, Lehrstuhl für Experimentelles Gestalten und Modellieren, Aufgabe des Architekturbüros

Aufträge im Bereich Kunst am Bau, Gründung der Arbeitsgruppe für Objekt- und Stadtgestaltung gemeinsam mit Diether Heisig

1980
Beginn von Studienaufenthalten in Venedig

1981–2009
Ständige Atelierarbeit in Skagen/Dänemark

1993
Emeritierung

1994
Atelier Gut Walshausen, bei Hildesheim

2015
Verdienstkreuz am Bande des Niedersächsischen Verdienstordens

2018 Am 19. November in Hannover gestorben

Einzelausstellungen (Auswahl)

2018 »Neue Arbeiten«, plathner 27 – Galerie für Kunst und Objekt, Hannover

2014 »Bilder und Skulpturen«, Städtische Galerie Lehrte

2013 »Retrospektive«, Kunstgebäude Schlosshof Bodenburg, Kunstverein Bad Salzdetfurth

2012 »Schnittstellen«, Galerie nebenan, Winsen/Aller

2008 »quergeschnitten seit 80«, Fakultät für Architektur und Landschaft, Leibniz-Universität Hannover

2007 »Schnittstellen«, Künstlerhaus mit Galerie, Göttingen

2006 »Schnittstellen«, Galerie Borkowski, Hannover

2004 »Horizonte«, Galerie KWS-Saat AG, Einbeck

2003 »Horizonte«, Galerie Borkowski, Hannover / Marienkirche Osnabrück
Performance »Horizonte«, Marktkirche Hannover

2001 »Im Anfang war das Wort«, Marktkirche Hannover / Bergkirche Bad Bergzabern

2000 Galerie Gammel Posthus, Skagen / Galerie Borkowski, Hannover

1999 »Wettermeldungen«, Das Glashaus, Derneburg

1998 »Retrospektive«, Schloss Landestrost, Neustadt/Rbg.

1997 Kunstverein Kunstkreis Hameln

1996 Galerie Artforum, Hannover

1995 Siemensforum, Hannover

1991 Galerie Artforum, Hannover

1989 »Sommerausstellung«, Rathaus Skagen

1988 Kunstmuseum Frederikshavn

1987 Galerie Artforum, Hannover

1982 Galerie Eyendorf, Bremen / Galerie im Hofmeierhaus, Bremen

1981 Galerie Guld, Skagen

1974 Galerie Brusberg, Hannover

1972 Galerie Die Insel, Hamburg

1963 Studio A, Otterndorf / Galerie Brusberg, Hannover


Ausstellungbeteiligungen (Auswahl)

2014 »Kurt Sohns’ Schüler«, Raum für Kunst, Barsinghausen

2013 »Dimensionen des Raumes«, Architektenkammer Niedersachsen, Hannover

2011 »SMS, Schittek–Madlowski–Schwerdtfeger« (Schittek zum 65sten), Fakultät für Architektur und Landschaft, Leibniz-Universität Hannover

2005 »Wedemark – gut bedacht«, Kunstverein Mellendorf

2001 »Wie ein Fisch im Wasser«, Kunstverein Bad Salzdefurth

2000 »Schrift und Bild in Bewegung«, Gasteig München

1992 »Bienall de Ibiza«, Museum Ibiza

1986 »Schwitters Gedächtnisausstellung«, Städtische Galerie KUBUS, Hannover
»Fahnenobjekte«, Galerie kö 24, Hannover

1985 »Das Dorf-gestern-heute-morgen« (Kunstpreis), Kunstverein Neustadt

1969 »Objekte und Bildreliefs«, Staatsgalerie Stuttgart

1968 Deutscher Künstlerbund, Hannover

1966 Deutscher Künstlerbund, Essen

1964 Deutscher Künstlerbund, Berlin

1961 »Kunstpreis der Jugend«, Stadt Wolfsburg

1960 »Kunstpreis der Jugend«, Kunsthalle Baden-Baden

seit 1952 mehrfache Beteiligungen an den Herbst- u. Frühjahrsausstellungen des Kunstvereins Hannover

Ausgeführte Projekte für Kunst im öffentlichen Raum (Auswahl)

1974 Kröpcke-Center Hannover, Fassadengestaltung 1. OG

1975
Kaufhof Hannover, Fassadengestaltung 1. OG

1977
U-Bahn-Station Kröpcke Hannover, Wandgestaltung im Eingangsbereich

1978
Medizinische Hochschule Hannover, Wandgestaltungen

1981
Universität Hannover, Mensa, Stahlobjekt »Brückenkopf«

1985
Stadtwerke Osnabrück, Brunnenobjekt

1989
Deutsche Genossenschaftsbank Hannover, Wandbilder im Sitzungsraum

1990
Hauptverwaltung Techniker Krankenkasse, Hamburg, Wandgestaltung

1991
Gedenkstätte und Mahnmal für die zerstörte Synagoge in Hannover

1992
Industrie- und Handelskammer Hannover, Plenarsaal Wandbild und Supraporte

1993
Arbeitsamt Bremerhaven, Lichtinstallation

1994
Finanzamt Winsen/L., Lichtkuppelobjekt »Himmelsstücke«

1995
Hannover Rückversicherung AG, Rauminstallation im Casino

1997
Flughafen Hannover, Stahlskulptur »Up And Away«

1998
Flughafen Hannover, Brunnenanlage

1999
»Im Anfang war das Wort«, Wandgestaltung/Trumpf Gruppe, Ditzingen

2000
Herrenhäuser Kirche, Hannover, »Christusbrunnen«

2002
Herrenhäuser Kirche, Hannover, Installation »Raum der Stille«

2004
Antiquariat »Sanary LA«, Hannover, Deckenobjekt »Himmel über den Büchern«

2008
Georgstraße, Hannover, Leibniz-Denkmal

Stefan Schwerdtfeger, Michael Stoeber
Skulptur

Umfang 300 Seiten
Erschienen 21. Nov 2014
zu Klampen Verlag, Völksen


Stefan Schwerdtfeger, Michael Stoeber
Malerei

Umfang 410 Seiten
Erschienen 05. Nov 2013
zu Klampen Verlag, Völksen

Michael Stoeber
Ausschnitt aus einem Text über das Werk Stefan Schwerdtfegers

Betrachtet man das malerische und bildhauerische Werk von Stefan Schwerdtfeger, dazu seine vielen Kunst-am-Bau-Projekte, so stellt sich die Frage, ob es ein tertium comparationis gibt, ein gemeinsames Element oder eine Art roten Faden, der die unterschiedlichen Facetten dieses OEuvres zusammenhält. Der Gestaltungskosmos seiner Malerei charakterisiert Stefan Schwerdtfeger als mehrsprachigen Künstler und betont damit seine Stilwechsel und verschiedenen Ansätze ästhetischer Wirklichkeitserfassung. Und in der Tat scheint es ihm in seiner Kunst auf den ersten Blick weniger um den Erwerb einer bestimmten unverwechselbaren Signatur zu gehen, sondern eher um die Lust am Experimentieren und Ausprobieren neuer Techniken und Materialien, die den Künstler bei seinem Tun vorrangig zu leiten scheinen.

Stefan Schwerdtfeger hat sich von seinem erlernten Beruf des Architekten recht bald zurückgezogen, um als Künstler zu leben und zu arbeiten. Seit 1971 hatte er den Lehrstuhl für Experimentelles Gestalten und Modellieren an der Universität Hannover inne, wo er Studierende der Architektur mit ausbildete. Obwohl Schwerdtfeger seit 1963 mit Beginn seiner Tätigkeit als Dozent an der Werkkunstschule als Architekt strictu sensu nicht mehr tätig war, hat er doch den gestalterischen Idealen der Architektur sein Leben lang die Treue gehalten. Auch als Künstler. Geht man von der Vorstellung des in der Antike lebenden römischen Architekten und Bauingenieurs Vitruv aus, der in der Architektur die Mutter aller Künste sah, war das sicher kein Fehler. Allerdings verstand Vitruv unter Künsten nicht die Kunstgattungen der Moderne, sondern handwerkliche Künste. In seinen zehn Büchern über die Architektur, »De architectura libri decem«, legte er dar, welche drei Hauptanforderungen er an die Architektur stellt. Es sind firmitas (Festigkeit), utilitas (Nützlichkeit) und venustas (Schönheit). Sie sind von zeitloser Gültigkeit. Allen drei Kategorien muss beim Bauen gleichermaßen und gleichwertig Rechnung getragen werden. Darüber hinaus definiert Vitruv sechs Grundbegriffe der Architektur: »ordinatio«, »dispositio«, »eurythmia«, »symmetria«, »decor« und »distributio«. Die lateinischen Begriffe sind fast wortgleich auch in die deutsche Sprache gezogen und relativ einfach zu verstehen. »Ordinatio«, »eurythmia« und »symmetria« beziehen sich auf die Proportionen eines Gebäudes. Auf sein maßgerechtes Erscheinungsbild, sein anmutiges Aussehen und auf den Einklang seiner Elemente. Es ist ein Leichtes, alle diese Vorstellungen Vitruvs, die nicht nur auf eine gelungene Architektur, sondern ganz allgemein auf eine geglückte ästhetische Homöostase hinauslaufen, sowohl in den malerischen als auch bildhauerischen Werken von Stefan Schwerdtfeger wiederzufinden.

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